Tsoureki ist eins von den wichtigsten Sachen in der griechischen Essenskultur. Dieser süße Hefezopf wird hauptsächlich an Ostern verspeist, und nimmt sein feines Aroma von zwei teuren und im Geschmack sehr besonderen Gewürzen: den Mastix, was ein Harz eines besonderen Baums ist das auf der Insel Chios wachst, und Mahlab, was aus dem Kern der Felsenkirsche kommt. Diese beiden Gewürze haben einen ganz unverkennbaren Geschmack. Tsoureki ohne Mahlab* ist kein Tsoureki, sondern ein herkömmlicher Hefezopf – deswegen sind sämtliche Rezepte ohne Mahlab*, die in deutschen Backbücher vorkommen, und die als „Griechisches Osterbrot“ bezeichnet werden, eigentlich keine Rezepte für Tsoureki, oder für was ein Grieche/eine Griechisch an Ostern essen würde.

mahlab

Ich kaufe meistens den Mastix* in Tränen und den Mahlab* ganz, und ich mahle sie im Mörser kurz bevor ich sie verwende. Das geht in Sekunden, da beide Zutaten sehr trocken sind. Schon gemahlene Produkte kann man ja auch besorgen, aber da man solche Gewürze selten und nur in kleinen Mengen verwendet, verlieren sie ihre Intensivität wenn sie Monate lang schon gemahlen im Schrank warten.

Und hier ist das Rezept meiner Freundin Dimitra, dass nach meiner Erfahrung die besten, wie von der griechischen Bäckerei gekauften Tsurekia macht:

Griechischer Osterzopf (macht 2 große Zöpfe – 18 bis 20 Scheiben pro Zopf, genug für ein Blech)

mastix

  • 350g Milch
  • 100g Butter
  • 230g Zucker
  • 2 Eier und 1 Eigelb
  • 1/2 gestrichenen TL gemahlenen Mahlab
  • 1/2 gestrichenen TL gemahlenen Mastix
  • 3 Beutel (21g) Trockenbackhefe
  • 850g bis 1Kilo Mehl, Type 405 für einen echt weichen und fluffigen Zopf, oder Type 550 für etwas festere Konsistenz.

Zum Bepinseln und Verzieren:

Die Milch mit der Butter und dem Zucker auf einen Topf geben und bei niedriger Hitze erwärmen, bis die Butter schmilz und die Zutaten gut vermengt sind. Vom Herd entfernen und die Gewürze rein geben. Die Eier und das Eigelb verquirlen und mit den Flüssigen Zutaten vermengen. Die Mischung soll jetzt lauwarm sein. Die Temperatur mit dem Finger überprüfen, und wenn die Mischung tatsächlich lauwarm ist, die Hefe dazu geben und auflösen.

Die flüssige Mischung in eine Schüssel geben. Nach und nach Mehl dazu geben und mit einem Kuchenschaber mit den flüssigen Zutaten vermengen. Wenn der Teig nicht mehr flüssig ist, kann man mit der Hand kneten. Das ganze kann man auch mit dem Haken der Küchenmaschine machen. Immer etwas Mehl dazu geben und kneten, bis ein glatter, elastischer Teig entsteht, der nur ein wenig klebrig ist. Auf keinem Fall soll der Teig trocken sein. In meiner Erfahrung braucht man etwa 900g Mehl für den Teig, aber das hängt natürlich von vielen Faktoren ab.

Jetzt den Teig zudecken und in einer warmen Stelle etwa 1 Stunde gehen lassen, bis er sich in Volumen etwa verdoppelt hat. Ich lasse den Teig meistens im Ofen mit dem Licht an ruhen. Nach der einen Stunde den Teig wieder kurz durchkneten. In 6 gleich große Stücke teilen, und daraus 2 Zöpfe machen, die in der Länge auf ein Blech passen. Aufs Blech legen, wieder zudecken, und wieder im Ofen mit Licht an gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt.

Die Zöpfe aus dem Ofen nehmen, und auf 170 Grad (Umluft) vorheizen. Das Eigelb mit der Milch verquirlen und die Zöpfe gleichmäßig bepinseln. Die Mandelblättchen darauf verteilen. Im schon heissen Ofen in etwa 25 bis 30 Minuten backen, bis sie schön braun wie im Bild oben sind.

Abkühlen lassen, aufschneiden, geniessen!

Frohe Ostern allesamt!

Tipp: Grieche tunken oft den Tsureki in warme Milch oder Kaffee ein. Besonders wenn er nicht mehr frisch ist, eignet er sich hervorragend dazu. Meine Oma hat aus altem Tsureki Zwieback gemacht, und Arme Ritter wären sicher auch keine schlechte Idee! Wenn was davon überhaupt übrig bleibt…WP_20160325_008

23 Gedanken zu „Tsoureki (Griechischer Osterzopf)

  1. Lange nach dem perfekten Tsoureki Rezept gesucht. Die Tanten in Griechenland sind nie damit herausgerückt. Aus welchen Gründen auch immer. Ich LIEBE Tsoureki. Als halbe Griechin gehört das zu schönen Kindheitserinnerungen. Die unverwechselbaren Gewürze. Vielen Dank für dieses Rezept das IMMER gelingt. Ich kann behaupten, dass ich meiner Tante den Rang abgelaufen habe. 🙂

  2. Hallo bin neu auf dieser Seite probiere gerade Tsoureki aus , bald fertig lass mich überraschen und gebe dann ein Kommentar ab

  3. Jetzt bin ich aber gleich doppelt gespannt… Die oma meines mannes rückt einfach mit dem rezept nicht raus, obwohl ich sie gestern fast so weit hatte! Im internet finde ich nur rezepte mit kardamon und anis. Obwohl ich schwören könnte, sie nimmt auch etwas anis. Von mastrix und mahlab hab ich noch nie etwas gehört. Das werde ich mir umgehend besorgen und bin so sehr gespannt auf mein erstes eigenes tsoureki! 🙂 und ostern hin oder her, diese Köstlichkeit geht immer! Danke schonmal vielmals, ich werde es der vollblutgriechin am mittwoch mal zum probieren tischen und berichte dann, was sie dazu sagt…

    Bis dahin… Danke und auf wiederschreiben! 😉

    • Nimm Mehl 405 und ruhig mehr Gewürze! Ich als Griechin nehme gleich die doppelte Menge weil Mastix und Mahlab mir so schmecken. Übrigens ist der sehr typische Duft von Tsureki ohne Mahlab überhaupt nicht zu erreichen. Die Oma hat da was verheimlichen wollen … !

  4. Ich habe mein erstes Mal tsoureki nach deinem Rezept gemacht und es wurde soooo toll !! Ich hoffe er wird auch im Geschmack so glänzen wie er aussieht! Vielen Dank dör das tolle Rezept

  5. Ein Jahr ist vorbei und es gibt wieder das Osterbrot ,was sehr lecker ist , kann ich nur empfehlen, werde dieses Jahr 5-6 Brote backen , das Probebrot ist heute bald fertig,

  6. So wieder ein Jahr vorbei, es wird wieder tsoureki gebacken, die Gewürze habe ich bei Zeiten im griechischen Supermarkt gekauft, es gibt sie auch in einem türkischen Supermarkt, also frohes Osterfest

  7. Hallo Ioanna. Ich habe das Rezept 5x gemacht und jedes mal super geklappt. Ich danke Dir vielmaks für das tolle Rezept.😍 Ostern ist somit gerettet.

  8. Liebe Ioanna,
    die letzten zwei Jahre habe ich dein Tsoureku Rezept gemacht, und jede/r ist mehr als nur begeistert. Dein Tipp die doppelte Menge an Gewürzen zu nehmen werde ich nächste Woche gleich probieren.
    Eine Frage: Wie sollte ich den Tsourei am besten aufbewahren.
    Ich danke dir uns wünsche eine schöne Osterzeit.
    Herzliche Grüße
    Stella

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