In Griechenland wird vor Ostern viel gekocht und gebacken: Tsourekia, Kulurakia, Eier, ganze Lämmer, große Töpfe Ostersuppe mit den Lamminnereien… Das kommt wahrscheinlich daher, dass man früher für die Großfamilie gekocht und gebacken hat. Meine Mama erzählt immer wieder, wie ihre Mutter vor Ostern viele Tsurekia gebacken hat, die wunderbar geduftet haben, und die die Kinder nicht essen durften. Sie hat immer vielen Verwandten und Freunden Tsourekia geschenkt, bis am ende ein einziger Zopf für den eigenen Haushalt übrig blieb. Das klingt bei meiner Mutter sehr nach Kindheitstrauma!
Und genau so ist es mit den Ostereiern, die in Griechenland knallrot gefärbt werden. Es werden viele gekocht, und am Ostersonntag gibt’s die Eierschlachten: jeder sucht sich ein Ei aus und die Eier werden aufeinander gehaun. Wer das Ei ausgesucht hat, das am Ende des Spiels heil geblieben ist, hat gewonnen! Und nun was mit den kaputten Eiern? Ich kann diese Frage nicht genau beantworten – man ist schliesslich an Ostern bei der eigenen Familie, und ich kann nur berichten was die eigene Familie damit gemacht hat! Und das ist in meinem Fall ein einfacher und genialer Eiersalat.
Ich habe als Kind diesen Salat dermaßen geliebt, dass ich an einem Ostersonntag von meiner Mutter beschimpft wurde, weil ich einfach nicht aufhören konnte diese Eier zu essen. Ich hätte nämlich zuerst meine Ostersuppe (Mageiritsa) aufessen sollen, aber ich konnte mich nicht zurückhalten. Merkwürdig eigentlich dass ich mich bis heute daran erinnere. Ich liebe auf jeden Fall diesen Salat bis heute, und oft wenn ich nachmittags von der Arbeit nach Hause komme, schneide ich 2 oder 3 hart gekochte Eier, bestreue ich sie reichlich mit Salz und Pfeffer, beträufele ich sie reichlich mit Weinessig – Balsamico passt besonders gut dazu – und Olivenöl*, und fertig ist mein Mittagessen! Nahrhaft, kalorienarm, kohlenhydratenarm, sättigend, schnell zubereitet und gesund.
Mehr ist nicht daran zu schreiben, und ich schlage es euch vor: probiert es Mal! Eier in Scheiben schneiden, Salz, Pfeffer, Essig, gutes kalt gepresstes Olivenöl*! Ihr werdet vielleicht überrascht wie gut ein langweiliges hart gekochtes Ei schmecken kann!