Was für ein tolles Kinderspiel! Die Frau Fastenzeit aus Teig zu formen, ihre Schürze mit Nelken, Pfeffer und Kardamom zu verzieren, die Gewürzgläser der Mama zu plündern, sich schöne Muster für ihren Rock auszudenken, und vorsichtig die Füße zu zählen – es müssen nämlich genau sieben sein!
Die Fastenzeit, die „Sarakosti“, dauert fast sieben Wochen, vom Rosenmontag bis zum Karsamstag. Deswegen hat man früher die „Kyra-Sarakosti“ gebastelt, um die Zeit bis zum Ostern zu messen. Die „Kyra-Sarakosti“ wird aufgehängt, und jede Woche wird ein Fuß weggeschnitten. So weiss man ganz genau wie lange man noch fasten muss. Am Ostersonntag kann der letzte Fuß in ein Brot gebacken oder in eine Trockenfeige versteckt werden. Wer den Fuß findet hat Glück!
Die „Kyra-Sarakosti“ ist nicht zum verzehren, da sie aus Salzteig gemacht wird. Ihre Hände sind zum Beten zusammengebracht, und sie hat keinen Mund, da sie sieben Wochen lang fastet.
Und so kann man sie machen: man nimmt
- eine Tasse Wasser
- eine Tasse Salz
- drei Tassen Mehl (das billigste Weizenmehl, am liebsten! Ist ja nicht zum Essen gedacht)
Und daraus formt man einen glatten Teig (vielleicht braucht man etwas mehr Wasser, wenn der Teig zu bröselig ist). Den Teig auf eine glatte Oberfläche etwa 1cm dick ausrollen, den Körper und den Roch daraus ausschneiden, und aus den Resten den Kopf, die Füße, die Arme und die Schürze basteln und mit etwas Wasser auf den Körper kleben. Wenn man die Kyra-Sarakosti aufhängen möchte, kann man eine T-förmige Mütze auf ihren Kopf aufsetzen, um die man später eine Schleife binden kann, oder einfach eine Mütze mit einem Loch basteln.
Dann mit ganzen Gewürzen verzieren und im Ofen bei 160 Grad (Umluft) in etwa 30 Minuten trocknen lassen. Die Kyra-Sarakosti darf nicht dunkel werden-sie muss nur austrocknen. Deswegen muss man beim Backen aufpassen dass sie nicht anfängt zu bräunen.
Wenn man die Kyra-Sarakosti aus dem Ofen genommen hat, muss man sie gut abkühlen lassen. Dann kann man sie aufhängen.
Die Kyra-Sarakosti ist ein wunderbares Geschenk, das Kinder selber für Omas, Opas, Tanten und Onkeln basteln können, und es hat eine schöne Geschichte. Ausserdem riecht sie wunderbar nach Gewürzen und bringt das Haus zum Duften.
Übermorgen fängt die Fastenzeit an, und damit meine Berichte über das gute, meist vegane Essen dieser sieben Wochen. Ich werde bei meiner Mama in Athen sein, und ich hoffe so viele Fotos machen und so viele Rezepte aufschreiben zu können, dass ich noch viele Gerichte verbloggen kann!
Bis dann!