Was man in Griechenland in den meisten Restaurants oder auch zuhause als „Carbonara“ serviert, ist meistens nicht das italienische Originale. Meine Mama macht zuhause „Penne Carbonara“ mit einer Bechamel Soße und Schinken gemacht, aber in den Restaurants wird meistens Sahne verwendet.

Hier muss ich sagen, dass wir, die Leute aus der bergigen, südlichen Hälfte Griechenlands, keine Sahne zum Kochen verwenden. Sahne war für mich als ich in Athen aufgewachsen bin und das Essen meiner Mama gegessen habe, überhaupt was exotisches, was es nie zuhause gab. Wir haben nämlich nie mit Sahne gekocht, und ich wüsste auch nicht wo in ein griechisches Essen Sahne untergebracht werden könnte. Die Gerichte sind entweder Vegan, und man isst Feta dazu, oder die haben Fleisch und Fisch mit Gemüse.

Deswegen ist es auch logisch dass die Restaurants die Sahne in ein fremdes, exotisches „Europäisches“ Essen verwenden würden. Das ist nämlich das tolle, das andere, etwas für was man damals auch Geld ausgeben würde. Das gleiche gilt auch für Piilze: die wachsen in der trockenen südlichen Hälfte von Griechenland nicht, und deswegen waren sie nur bei Schickimicki essen zu finden, wie eben die Pasta Carbonara des Restaurants, und manchmal auch auf der bestellten Pizza. Mit Sahne und Pilzen zu kochen habe ich also nur erst vor ein Paar Jahren gewagt.

Ich muss hier hinzufügen, dass ich mein ganzes Leben in Athen und weiter im Süden verbracht habe, und das heisst dass ich meistens von den Essgewohnheiten der Gegend spreche. Auf den Bergen – und es gibt viele und hohe Berge in Griechenland – hat man natürlich auch Pilze gesammelt, und auf den Flächen von Thessalia und Makedonia im Norden gab’s reichlich Schweine, Kühe und Lämmer, und das Hauptfett war nicht unbedingt – wie bei uns – das Olivenöl*, aber dort wurde heftig Butter verwendet. Das kenne ich aber nicht. Vielleicht kann ich irgendwann eine Kulinarische Reise nach Nordgriechenland unternehmen, und dann zeige ich euch alles was ich entdecke!

Carbonara, auf griechische Art (für 4 Portionen)

  • 300g Sahne
  • 200g Speck
  • 100g Kochschinken
  • Optional: 300g Champignons, in Scheiben geschnitten.
  • 350 Spaghetti oder andere Nudeln
  • 1 großes Ei
  • Pfeffer
  • 50g Hartkäse, zB Pecorino (als ersatz für den griechischen Hartkäse aus Schafmilch „Kefalotiri“)

Die Nudeln nach Packungsbeilage bissfest kochen.

Speck in eine beschichtete Pfanne ohne Fett knusprig anbraten. Wenn man Pilze nimmt, dann diese mit dem Speck auch mitbraten. Das Mehl zur Pfanne geben und kurz umrühren. Die Sahne unter ständigem Rühren dazu geben und kurz aufkochen. Die Pfanne vom Herd nehmen. Den Schinken in Würfel schneiden und dazu geben. Nicht salzen, weil Speck und Schinken meistens von Natur aus ziemlich salzig sind!

Den Hartkäse reiben. Nudeln abgiessen, dabei ein Bisschen vom Nudelwasser auffangen. Das Ei aufschlagen und mit ein Paar Eßlöffel vom Nudelwasser vermengen. Die Soße und das Ei in die heissen Nudeln geben und gut durchmischen. Auf Teller verteilen, und nach Belieben mit frisch gemahlenen Pfeffer, Hartkäse und kleingehackte Petersilie servieren.

Viel Spaß beim Nachkochen und geniessen!

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