DSC_0002 (1)Es war ein schöner Ostersonntag! Und ganz besonders war er auch, weil mein Vater aus Griechenland bei uns zu Besuch war. Am Morgen durfte ich ganz in Ruhe frühstücken, mit heissem Kaffee wo ich meine selbst gemachten griechischen Oster-Kulurakia und mein weiches, luftiges Tsureki eingetaucht habe:WP_20160327_001

Dann sind die Kinder aufgewacht, und nachdem sie gefrühstückt haben, ging schon die Suche nach den Osternestern los. Ich muss zugeben, dass ich es mit der Schokolade etwas übertrieben habe. Die Nestern sahen bald so aus:

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Wie ich schon erwänht habe, ist mein Papa ein wahrer Grillmeister. Mit seiner Hilfe wollten wir an diesem Ostersonntag grillen, und das ist uns auch gelungen, dank des schönen Wetters. Schon am vormittag wurde das Lammnackenkarree zerteilt, um daraus schöne kleine steaks zu machen:DSC_0007

Was besonderes hat mein Papa auf meine Bestellung aus Griechenland mitgebracht: ein schönes, kleines Kokoretsi! Dies ist eine Leckerei die aus aufgespiessten Lamminnereien besteht, die sehr fest mit Lammdärmern umgewickelt werden. DSC_0006Das ganze wird mit Oregano und anderen griechischen Kräutern und Pfeffer gewürzt. Kokoretsi muss man auf einem Drehspiess grillen. Wir hatten aber keinen, deswegen haben wir versucht ihn auf dem Rost zu grillen. Das hat etwa 2 Stunden gedauert, und wir mussten das Kokoretsi ständig auf dem Rost drehen. Trotzdem ist es uns an manche Stellen angebrannt. Aber Papa und ich haben fast das ganze aufgegessen. Das kalte Bier hat perfekt dazu gepasst!DSC_0028DSC_0027DSC_0031

Die Kinder haben fast alle Rippensteaks alleine aufgegessen. Kein wunder, da mein Papa sie perfekt saftig gegrillt hat. So ein gutes Ergebnis hatten wir noch nie – wir müssen, glaube ich, weiter mit dem Grillen üben!

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Zwischendurch habe ich auch die traditionelle griechische Ostersuppe gekocht, die wieder aus Lamminnereien zubereitet wird. Unsere Metzgerin hat uns Innereien von 2 Lämmern für nur 10 Euro verkauft. Ich glaube sie sind in Deutschand nicht ganz so beliebt wie in Griechenland! Das Kleinschnipseln von Herz, Lungen, Nieren und Leber ist etwas langweilig und dauert lange, aber man wird mit einer ergiebigen Suppe belohnt. Aus den Innereien konnte ich nämlich etwa 8 Liter Suppe machen! Die Hälfte wurde für einen zukünftigen Zeitpunkt eingefroren. DSC_0012Ausserdem konnte ich aus den Resten von den Innereien – überflüssiges Fett, von den Lungen abgeschnittene Arterien, und Lungenstücke die sich nicht von den Venen befreien liessen – gute 2,5 Liter Lammbrühe machen und einwecken, die in der Zukunft für Suppen – zum Beispiel einen Irish Stew – verwendet werden kann:DSC_0016Ich habe weiter den ganzen Tag Tsureki, Kulurakia, Schokoladeneier und Kokoretsi genascht, bis ich zum Platzen voll war. Ich denke nämlich dass man so was zwei- oder dreimal im Jahr schon darf, und Ostern ist DER Tag des Jahres, an dem Grieche wirklich von früh morgens bis spät abends ohne Pause essen! Abends mussten wir natürlich die frische Suppe probieren, die nach Frühlingszwiebeln, Zitrone und Dill duftete:
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Die ganz traditionellen griechischen roten Ostereier gab’s bei uns dieses Jahr nicht, sonst hätte ich unseren Familien-Ostereiersalat gemacht. Es macht aber nichts: alle waren glücklich und zufrieden. Und sehr, sehr satt!

Und wie wir in Griechenland als Glückwunsch sagen: „Kä tu chronou!“ (=nächstes Jahr wieder!)αυγα

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