Natürlich gibt es viele Rezepte für leckere Kuchen, die man während der Fastenzeit geniessen kann. Wie meine Gäste mir heute gesagt haben, nachdem sie diesen Walnusskuchen gekostet haben, „So mag ich fasten!“. Tatsächlich braucht es etwas Übung, vegane Kuchen hinzubekommen, aber es ist die Mühe wert, auch wenn man selber nicht vegan ist oder nicht fastet. Wir hatten zum Beispiel schon oft Gäste die Laktoseintolerant sind, oder die auf Milcheiweiss oder Eier allergisch sind. Da lohnt es sich ein Paar vegane griechische Kulurakia (griechische trockne Kekse) oder eben so einen Kuchen da zu haben. Das Problem ist nur dass ich in einem Tag so 4 oder 5 Stück davon locker essen kann – da wird aus der Figur nichts …
Ich bin immer für Kuchen und Speisen die von der traditionellen Herstellungsart her vegan sind, weil ich es noch nie geschafft habe einen richtig leckeren Kuchen durch das Ersetzen von den nicht veganen Zutaten mit veganen zu erzeugen. Der Vorteil bei diesem Walnusskuchen – und bei vielen anderen griechischen Fastenrezepten ist: er kommt zu uns durch viele Generationen fastender Griechen, und deswegen ist er mit einfachen Zutaten leicht herzustellen, und vor Allem: er schmeckt allen!
Die Mengen für dieses Rezept sind, wie bei jedem griechischen Rezept dass für die Großfamilie gedacht ist, echt groß. Ich werde hier das Wort „Cups“ verwenden, was die Amerikanische 250ml Tasse bedeutet. Im originalen griechischen Rezept findet man oft das Wort „Wasserglas“, was meiner Meinung nach etwas wage als Einheit ist. Weil alles in „Cups“ gemessen wird kann man aber jede Tasse oder jedes Glas nehmen, das man mag. Nur aufpassen dass man die Größe der Backform anpasst!
Und eine Warnung: wie bei allen griechischen Kuchen die mit Sirup getränkt werden, auch hier gilt: VORSICHT, SEHR SÜSS! Wenn ihr da etwas empfindlicher seid, dann lieber die Sirupmenge halbieren! Der Kuchen schmeckt hervorragend auch mit der halber Menge. Und für diejenigen die nicht fasten, und Milchprodukte vertragen, würde ich empfehlen den Kuchen mit einen Kleks ungesüßte Schlagsahne oder einer Kugel Vanilleeis zu geniessen!
Walnusskuchen (für 24 Stücke)
- 2 Cups gemahlene Walnüsse (etwa 250g)
- 2 Cups Mehl, am liebsten 550 (man braucht hier die Bindeeigenschaften von dem glutenhaltigen Mehl)
- 1 Cup Hartweizengrieß
- 1 Cup Zucker, gerne auch braunen
- 1 gestrichenen EL Natron
- 1 Esslöffel Backpulver (etwa 15g oder 1 Päckchen)
- 1TL gemahlenen Zimt
- 1TL gemahlene Nelken
- 1/3 Cup Metaxa
- 1 Cup mildes Olivenöl*
- 1 Cup Orangensaft
Für den Sirup:
- 2,5 Cups Zucker
- 1,5 Cups Wasser
- 2EL Zitronensaft
Als erstes den Sirup kochen: alle Zutaten in einen Topf geben, zum Kochen bringen und 10 Minuten lang köcheln lassen. Den Sirup vom Herd nehmen und gut abkühlen lassen. Das dauert ein Paar Stunden, und er darf nicht wärmer sein als Zimmertemperatur.
Den Ofen nun auf 160 Grad (Umluft) vorheizen.
Für den Kuchen eine große Backform mit Olivenöl* bepinseln. Ich habe eine etwa 40cm x 28cm große Backform genommen, und der Kuchen ist ein Bisschen zu dünn geworden. Eine Runde Form von etwa 30cm geht gut. Die trocknen Zutaten in eine Schüssel geben und vermischen. Olivenöl*, Orangensaft und Metaxa dazu geben und mit einem Holzlöffel gründlich vermengen. Der Teig soll zäh sein, und nur schwer vom Löffel fallen. Wenn der Teig zu dünnflüssig ist, dann ruhig etwas mehr Mehl dazu geben.
Den Teig in die Backform geben und glätten. In den Backofen schieben und etwa 40 bis 45 Minuten lange backen, bis die Oberfläche braun ist. Der Kuchen muss gut austrocknen, sonst wird er matschig wenn man ihn mit dem Sirup beträufelt.
Den Kuchen nun aus dem Backofen nehmen und etwa 10 Minuten lang abkühlen lassen. Danach mit dem Sirup beträufeln. Das muss man vorsichtig mit einem Löffel machen, damit nicht zu viel an einer Stelle gegossen wird (sonst hat man wieder das Problem das der Kuchen sich zu einer Matschpampe wird!). Wenn der ganze Sirup verbraucht ist, muss man den Kuchen gut, am liebsten übernacht abkühlen lassen. Dann rautenförmig einschneiden und geniessen!
Viel Erfolg und viel Spaß beim Backen!
Ahoi aus Kiel und danke für all die bodenständigen Rezepte! – Es wäre wirklich ganz wunderbar, wenn Sie auf die fürchterliche amerikanische Mengenangabe ‚Cup‘ verzichten könnten, stattdessen einfach Tasse oder warum nicht auch Wasserglas, wie Sie hier schreiben? Schließlich geht doch nur um das Verhältnis der Zutaten. Und noch viel schöner und praktischer wäre es, herkömmlich in Gramm, Stück usw. zu schreiben und zu arbeiten. – Aber nochmals vielen Dank für Ihre wunderbaren Anregungen.
Ich mag kein Zucker. Würde dies Rezept wohl auch mit Ahorn Sirup funktionieren? Anstelle des Olivenöls vielleicht Walnussöl`?
Ich glaube schon. Ahornsirup würde den Teig etwas flüssiger machen, daher würde ich etwas mehr Bindemittel empfehlen.